Die türkische Küche ist bekannt für ihre vielfältigen Süßspeisen, die von knusprigem Baklava mit Pistazien bis zu warmem Künefe mit Käse-Engelshaar reichen. Diese traditionellen Desserts sind ein wichtiger Teil der osmanischen Kultur und werden seit Generationen nach überlieferten Rezepten zubereitet.
Baklava aus Gaziantep mit seinen hauchdünnen Teigblättern und gemahlenen Mandeln oder das beliebte Sekerpare mit Zuckersirup gehören zu den köstlichsten Spezialitäten der Türkei. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du authentisches türkisches Baklava, Künefe, Revani und weitere Leckereien wie Lokum oder Zerde für deine nächste Hochzeit selbst zubereiten kannst. Von der richtigen Schichtung der Teigblätter über die Herstellung des perfekten Sirups mit Rosenwasser bis zum goldbraunen Backen erfährst du alle Geheimnisse der türkischen Konditorei aus Istanbul.
Das Wichtigste in Kürze
• Authentische Zutaten: Baklava besteht aus hauchzarten Filoteigschichten, hochwertigen Pistazien aus Gaziantep und einem aromatischen Zuckersirup mit Rosenwasser
• Vielfältige Klassiker: Die beliebtesten türkischen Süßspeisen sind Baklava, Lokum (Türkischer Honig), Künefe mit geschmolzenem Käse und Sütlaç (Milchreis)
• Traditionelle Zubereitung: Die Herstellung türkischer Süßspeisen folgt überlieferten Methoden mit fünf Schritten: Zutaten vorbereiten, Teig zubereiten, Füllung herstellen, Backen und Dekorieren
• Regionale Spezialitäten: Jede türkische Region hat ihre eigene Süßspeisen-Tradition – Gaziantep ist berühmt für dünnschichtiges Pistazien-Baklava, Istanbul für Walnuss-Haselnuss-Varianten
• Kulturelles Erbe: Türkische Süßigkeiten sind ein wichtiger Teil der Kultur und werden als Kunsthandwerk von Generation zu Generation weitergegeben
Inhalt
Baklava Grundrezept mit Pistazien
Das klassische Baklava gehört zu den beliebtesten türkischen Süßspeisen und verzaubert mit seiner knusprigen Textur. Du brauchst dafür nur wenige Zutaten. Die wichtigsten sind Filoteig, Pistazien und ein aromatischer Zuckersirup.
Die osmanische Küche hat uns dieses köstliche Dessert geschenkt. Wir bereiten es heute noch genauso zu wie vor Jahrhunderten. Hochwertige Gewürze machen den Unterschied zwischen gutem und außergewöhnlichem Baklava aus.
Zubereitung der Teigblätter
Kauf dir am besten fertige Filoteigblätter beim türkischen Händler. Die sind hauchzart und perfekt fürs Baklava. Leg die Teigblätter vorsichtig auf die Arbeitsfläche – sie reißen schnell!
Du musst jedes Blatt einzeln mit zerlassener Butter bestreichen. Das macht die Arbeit zwar aufwändig, aber das Ergebnis lohnt sich.
Manche Chefkoch-Profis verwenden bis zu 40 Schichten für ihr türkisches Baklava. Für den Anfang reichen aber 20 Schichten völlig aus. Die untere Hälfte der Form füllst du mit 10 gebutterten Blätterteig-Schichten.
Pistazien-Mandel-Füllung vorbereiten
Die Füllung ist das Herzstück jeder türkischen Süßspeise. Traditionell verwenden wir Pistazien aus Gaziantep – die sind einfach unschlagbar im Geschmack. Du hackst die Nüsse grob, nicht zu fein mahlen!
Misch die gehackten Pistazien mit gemahlenen Mandeln im Verhältnis 2:1. Ein bisschen Zimt und eine Prise Kardamom dazu – fertig ist die perfekte Nussmischung. Die Gewürze sollten dezent im Hintergrund bleiben.
Schichtung und goldbraun Backen
Jetzt kommt der spannende Teil. Verteil die Nussmischung gleichmäßig auf den unteren Teigschichten.
Die restlichen Teigblätter legst du obendrauf – wieder jedes einzeln mit Butter bestreichen. Vor dem Backen unbedingt in Rauten schneiden! Das geht später nicht mehr, wenn der Teig knusprig ist. Bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen, bis alles schön goldbraun ist.
Türkisches Baklava aus Istanbul
In Istanbul findest du an jeder Ecke kleine Konditoreien, die ihre eigenen Baklava-Varianten anbieten. Die Hauptstadt hat ihre ganz eigene Art entwickelt, diese Süßigkeit zuzubereiten. Das Geheimnis? Die perfekte Balance zwischen süss und nussig.
Die Istanbuler Meister verwenden oft eine Mischung aus Walnüssen und Haselnuss für ihre Kreationen. Osmanische Gewürze für Baklava Die osmanische Küche war schon immer reich an exotischen Gewürzen. Für Baklava verwendeten die Sultansköche gerne grünen Kardamom und Mastix-Harz. Heute ist diese Tradition fast vergessen. Nur wenige Konditoreien in der Türkei verwenden noch diese speziellen Zutaten.
Gewürz | Menge pro kg Baklava | Wirkung |
---|---|---|
Kardamom | 5g | Frische Note |
Mastix | 2g | Kaugummi-Aroma |
Nelken | 1g | Wärme |
Zuckersirup mit Rosenwasser
Der Sirup macht aus trockenem Gebäck erst eine echte türkische Süßspeise. Du kochst Zucker mit Wasser im Verhältnis 2:1 auf. Ein Spritzer Zitronensaft verhindert, dass der Sirup kristallisiert.
Das Rosenwasser kommt erst ganz zum Schluss dazu – niemals mitkochen! Zwei Esslöffel reichen völlig aus. Der heiße Sirup wird über das abgekühlte Baklava gegossen. So kann er richtig einziehen und das Gebäck wird herrlich saftig ohne zu matschen.
Kadayif-Teigfäden Alternative
Manchmal hat man keine Lust auf die aufwändige Blätterteig-Arbeit. Dann sind Kadayif-Teigfäden die perfekte Alternative! Diese dünnen Nudeln sehen aus wie Engelshaar und sind in jedem türkischen Supermarkt erhältlich.
Die Teigfäden lockert du vorsichtig mit den Fingern auf. Mit zerlassener Butter vermischen und in die Form drücken. Die Nussfüllung kommt in die Mitte, dann wieder eine Schicht Kadayif drauf. Das Backen dauert nur 30 Minuten – viel schneller als klassisches Baklava!
Künefe Dessert Rezept
Künefe ist der Star unter den warmen türkischen Desserts. Käse-Engelshaar Zubereitung Du brauchst speziellen Künefe-Käse ohne Salz. Notfalls tut’s auch Mozzarella, den du vorher wässerst. Die Teigfäden vermengst du mit Butter und drückst die Hälfte in eine gebutterte Pfanne. Der Käse kommt in die Mitte, dann deckst du alles mit den restlichen Teigfäden ab. Auf dem Herd von beiden Seiten goldbraun braten – das macht’s extra knusprig. Der Zitronensirup ist hier der Clou. Koch Wasser und Zucker mit reichlich Zitronensaft auf – mindestens von zwei Zitronen! Der Sirup soll richtig dickflüssig werden. Sobald das Künefe fertig gebraten ist, übergießt du es mit dem heißen Sirup. Lass es kurz ziehen, aber nicht zu lange. Das Künefe soll knusprig bleiben und nicht durchweichen. Am besten schmeckt’s, wenn es noch warm serviert wird. Zum Servieren streust du gehackte Pistazien oder Haselnuss drüber. Manche mögen auch einen Hauch Zimt – aber vorsichtig damit! In der Türkei gibt’s Künefe oft mit einer Kugel Eis dazu. Kaymak (eine Art Sahne) ist auch beliebt. Das kalte Eis und das warme Künefe – dieser Kontrast macht süchtig! An einem Feiertag gönn ich mir das gerne mal. Diese beiden Klassiker dürfen auf keiner türkischen Kaffeetafel fehlen. Sekerpare bedeutet wörtlich “Zuckerstückchen” – und der Name passt perfekt! Die kleinen Kekse schwimmen förmlich im Sirup. Revani Rezept für die türkische Süßspeise ist eigentlich ganz simpel. Ein Grießkuchen, der nach dem Backen mit Sirup getränkt wird. Das Besondere: Durch den Grieß wird er niemals trocken. Sekerpare macht man aus einem einfachen Mürbeteig. Du mischst Mehl, Butter, Ei und etwas Backpulver. Safran-Zerde für Hochzeit Zerde ist DER Hochzeits-Pudding schlechthin! Ohne Zerde keine türkische Hochzeit – so einfach ist das. Der Safran macht diesen Milchreis-Pudding so besonders. Du kochst Reis in viel Milch weich, gibst Zucker und Safran dazu. Das Ergebnis: ein leuchtend gelber Pudding, der nach Glück schmeckt. Pinienkerne und Granatapfelkerne als Deko machen ihn perfekt für den Festtag. Beliebte türkische Süßigkeiten Die Vielfalt türkischer Leckereien ist riesig! Von knusprigen Teigwaren bis zu cremigen Puddings – für jeden Geschmack ist was dabei. Mandelgebäck mit Honig Das Mandelgebäck “Şekerpare” (nicht zu verwechseln mit den Sirup-Keksen!) ist eine Art Makrone. Du schlägst Eiweiß steif und hebst gemahlene Mandeln unter. Mit Honig gesüßt statt Zucker – das macht den besonderen Geschmack. Die kleinen Häufchen backst du bei niedriger Temperatur, bis sie außen knusprig und innen noch weich sind. Manche bestreuen sie noch mit gehackten Pistazien. “Güllaç” heißt diese besondere Süßspeise, die vor allem im Ramadan gegessen wird. Die hauchdünnen Reisteigblätter findest du getrocknet im türkischen Laden. Du weichst die Blätter kurz in warmer Milch ein. Schicht für Schicht legst du sie in eine Form, dazwischen kommen gehackte Walnüsse. Zum Schluss gießt du noch mehr gesüßte Milch drüber. Nach einer Nacht im Kühlschrank ist dieses leichte Dessert fertig. Eine Bourbon-Vanilleschote in der Milch macht’s noch köstlicher! Kazandibi ist der türkischen Pudding mit der verbrannten Unterseite. Klingt komisch, schmeckt aber genial! Die karamellisierte Schicht gibt dem cremigen Pudding eine rauchige Note. Die perfekte Kazandibi-Konsistenz:Sirup mit Zitrone tränken
Haselnuss-Topping servieren
Sekerpare und Revani
Traditionelle türkische Süßspeise
Lokum mit gemahlenen Mandeln
Teigblätter mit Walnüssen
Mokka-Pudding Kazandibi
Zutat | Menge | Wichtig |
---|---|---|
Milch | 1 Liter | Vollfett verwenden |
Hähnchenbrustpulver | 50g | Ja, wirklich! |
Stärke | 100g | Gut auflösen |
Zucker | 150g | Nicht zu viel |
Das getrocknete und gemahlene Hähnchen ist kein Scherz – das macht die besondere Konsistenz! Heutzutage lassen viele diese Zutat weg. Der fertige Pudding wird in einer Pfanne von unten karamellisiert. Dann rollst du ihn auf und servierst ihn kalt. Eine Portion Mokka dazu, und der Nachmittag ist perfekt.
Feige passt übrigens super zu diesem Dessert. Einfach frische Feigenscheiben dazu servieren – die Frucht harmoniert perfekt mit dem karamellisierten Geschmack. Wie alle Süßspeisen Rezepte aus der Türkei ist auch dieses ein Gericht voller Tradition und Geschichte.
Fazit: Türkische Süßspeisen bereichern jede Kaffeetafel
Baklava bleibt der unangefochtene König unter den türkischen Süßspeisen. Die hauchzarten Filoteigschichten mit Pistazien oder Walnüssen schaffen eine perfekte Balance zwischen Knusprigkeit und süßer Fülle. Künefe überzeugt als warmes Dessert mit geschmolzenem Käse und gerösteten Teigfäden – ein Kontrast, der jeden Gaumen überrascht.
Lokum, Sekerpare und Revani zeigen die Vielfalt dieser Küche auf. Jedes Rezept trägt die Geschichte osmanischer Traditionen in sich und wird heute noch genauso zubereitet wie vor Jahrhunderten. Die Kombination aus hochwertigen Nüssen, aromatischen Gewürzen und süßen Sirups macht diese Desserts zu einem Fest für alle Sinne.